Grand Prix Finale 2014 Barcelona
Vom 11. – 14. Dezember 2014 wurde in Barcelona das diesjährige ISU Grand Prix Finale ausgetragen, gemeinsam mit den Finals der Junioren. Deutsche Starter sind leider nicht angetreten, in Stuttgart wurden zeitgleich die Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlauf ausgetragen.
Dennoch waren natürlich Fanclubmitglieder vor Ort. Hella und Sabine haben aus dem Eisstadion Centre de Convencions Internacional de Barcelona (CCIB), Plaça de Willy Brandt 11-14, 08019 Barcelona berichtet. Vielen Dank!
11. Dezember 2014
• Am ersten Wettkampftag empfing uns Barcelona mit herrlichstem Sonnenschein. Eigentlich war es viel zu schön für die Eishalle, aber es trieb uns natürlich dorthin.
Wir begannen mit den Kurzprogrammen beziehungsweise -tänzen der Juniorenklasse, zuerst zeigten die Juniorinnen ihr Können. Je drei Russinnen und Japanerinnen waren qualifiziert. Die Russin Evgenia Medvedeva ging in Führung, obwohl wir ihren Lutz von der falschen Kante gesehen haben.
Im Eistanz traten vier russische und zwei kanadische Paare an. In Führung ging das russische Tanzpaar Yanovskaya/Mozgov. Mit einer gut interpretierten Rumba-Samba-Kombination und drei Keypoints.
In einer asiatisch dominierten Herrenkonkurrenz versuchten sich alle Herren nur an dreifach-Sprüngen. Nach dem ersten Tag übernahm der Japaner Yamamoto mit einem schönen Programm knapp die Führung.
Im Paarlauf konnte sich trotz mehrheitlich russischen Teams das kanadische Paar Seguin/Bilodeau mit fünf Level 4-Elementen
kapp den ersten Platz nach dem Kurzprogramm sichern.
• Nach einer kurzen Pause begannen schon die ersten Seniorenwettbewerbe.
Es begannen gleich die Paare mit teilweise recht unterhaltsamen Programm und frischen Musiken. Die meisten Punkte erhielten Duhamel/Radford aus Kanada mit einer überzeugenden Darbietung mir 3FTh und 3Lz. Auf Platz 2 liegen Ksenia Stolbova / Fedor Klimov (RUS). Überraschend auf dem Platz 6 nach dem ersten Tag kamen Kavaguchi/Smirnov nach zwei Stürzen von ihr.
Den Abschluss des Tages bildeten die Damen. Zurecht ging die erfahrene Tuktamysheva als Kopf eines russischen Quartetts in Führung.
12. Dezember 2014
Nach einem schönen Spaziergang durch den Parc Cituadelle (den einige Beteiligte angstrengend fanden), waren wir pünktlich zu den Juniorinnen wieder in der Halle. Was aber auch daran lag, dass wir keine Thermoskannen mit rein nehmen durften und deshalb etwas phantasievoll sein mussten.
• Bei den „japanisch-russischen Meisterschaften“ der Juniorinnen hatte zwei Russinnen die Nase vorn. Mit einem fehlerfreien Programm und Pirouetten und der Schrittsequenz Level vier gewann Evenia Medvedeva vor ihrer Landsfrau Serafima Sakhanovich, die mit zwei dreifach-dreifach Kombis punkten konnte.
• Im Eistanz gab es keine Veränderungen: dreimal Russland, zweimal Kanada, einmal Russland.
• Bei den Herren der Juniorenkategorie wurde viel Fahrstuhl gefahren. Soma Uno zeigte eine mitreissende Leistung mit 4T und acht Dreifachen, und viermal Level für für die Pirouetten und die Schrittfolge. Für seine Leistung erhielt er Standing Ovations und verbesserte sich mit 25 Punkten Vorsprung von drei auf eins. Sota Yammamoto partizipierte von seinem Vorsprung aus dem Kurzprogramm und sicherte so einen japanischen Doppelsieg. Alexander Petrov wurde mit ebenfalls acht Dreifachen dritter.
• Im Paarlauf bestand zwischen den beiden Einlaufgruppen ein deutliches Leistungsgefälle. Mit 10 Punkten Vorsprung gewannen die kanadische Paarung Segui/Bildeau mit 3S als Einzelsprung und fünf Level-Elementen vor vier russischen Paaren. Von diesen waren Fedorova/Miroshkin mit einem sehr hohen Twist die besten.
Hier die Sieger-Fotos aller Junioren-Wettbewerbe
• Nach einer kurzen Pause ging es dann mit den Seniorenwettbewerben weiter.
Zuerst zeigt die Eistanzpaaren ihre Kurztänze. Die Kanadier Weaver/Poje erhielten im schwierigen Paso Doble vier Key Points anerkannt. Chock/Bates hatten Glück, das sein Sturz nicht in einem wertenden Element war. Das Publikum war überrascht, das beide auf Platz zwei gesetzt wurden, aber ein Preisrichter gab ihnen zweimal in den Programmkomponenten eine 10,0. Die Shibutanis zeigten einen ausdrucksstarken Tanz und kamen vorerst auf den dritten Platz.
Den Höhepunkt des Abends bildete im Kurzprogramm der Herren der Japaner Yuzuru Hanyu. Er stürzte zwar am Ende seiner 3Lz3T-Kombination, zeigte aber ansonsten nach seinem Unfall eine tolle Leistung mit 4T und vier Level 4-Elementen. Javier Fernandez war schon im Einlaufen nervös. Auch sein Kurzprogramm lief nicht gut. Er stürzte beim 4S und musste sich einmal mit den Händen abstützen, was als Sturz gewertet wurde.
13. Dezember 2014
• Heute erwarteten uns die ganzen Seniorenküren, also der Höhepunkt des Wettbewerbes.
• Der Nachmittag begann mit der Kürentscheidung bei den Paaren. Hier zeigten Duhamel/Radford einen wunderschöne 4STh. Nur beim einzelgesprungenen Lutz musste Megan kurz mit der Hand aufs Eis. Stolbova wackelte in der Sprungkombination. Im Übrigen zeigten sie in Barcelona eine spanische Variante ihres Titels „Notre Dame de Paris“, vielleicht bekommen wir ja zur EM in Stockholm eine schwedische Fassung zu hören. Für die anderen Elemente erhielten die Russen extrem hohe GOEs, aber die Kanadier waren im technischen Ausgangswert schon sieben Punkte höher.
• Bei den Damen wurde überraschenderweise der russische vierfach-Triumph verhindert. Elizabeta Tuktamysheva zeigte eine sauberes Programm mit vier Level 4-Elementen. Sie erhielt den gleichen technischen Wert wie Elena Radionova, die sich mit zwei sauberen dreifach-dreifach Kombinationen von Platz drei auf zwei vorschieben konnte. Einen guten Satz nach vorne machte die Amerikanerin Ashley Wagner. Außer einem Wackler bei 3Lo1Lo3S gelangen ihr alle Elemente und sie sicherte sich den Bronzerang.
• Im Eistanz konnten die Kanadier Weaver/Poje mit ihrer Kür zu den „Vier Jahreszeiten“ ihre Führung mit vier Level 4- und zwei Level 3-Elementen noch ausbauen. Am Ende waren 14 Punkte Vorsprung ihr Abstand zu den zweitplatzierten Amerikaner Chok/Bates. Mit einem tollen Programm verbesserten sich Papadakis/Cizeron noch auf den Bronzerang.
• Wie erwartet waren die Herren wieder der Höhepunkt des Abends. Yuzuru Hanyo schwächelte zum „Phantom der Oper“ nur beim 3Lz. Seine anderen Element wie 4S, 4T, 3A3T, 3A1Lo3S war sauber und einfach toll. Javier Fernandez musste bereits als zweiter aufs Eis und natürlich tobte bei ihm die Halle.
Sein Auftritt war nicht mit dem gestrigen zu vergleichen. Bis auf eine LzT-Kombination gelangen ihm alle Elemente und er konnte sich zur Freude des Publikums auf den zweiten Platz vorschieben. Ein tolles Ergebnis für Brian Orser.
• Die Sieger und Platzierten des Grand Prix Finales von Barcelona stehen fest:
Paare: 1 Duhamel/Radford (USA) , 2 Stolbova/Klimov (RUS) , 3 Sui/Han (CHN)
Damen: 1 E. Tuktamysheva (RUS), 2 E. Radionova (RUS), 3 A. Wagner (USA)
Eistanz: 1 Weaver/Poje (CAN) , 2 Chock/Bates (USA) , 3 Papadakis/Cizeron (FRA)
Herren: 1 Y. Hanyu (JPG) , 2 J. Fernandez (SPA) , 3 S. Voronov (RUS)
Zum Abschied nach der Gala noch ein Foto mit allen Siegern
Alle Fotos vom Grand Prix Finale bei eislauffotos.de