John Coughlin plötzlich und unerwartet verstorben
Das ist eine sehr tragische Geschichte. Ich kannte John Coughlin als Läufer und habe auch danach mit ihm ein paarmal gesprochen, denn er wurde zum Athletenvertreter gewählt. Ich kann mir kaum vorstellen, daß an den Vorwürfen gegen ihn etwas dran ist, aber natürlich heißt das gar nichts. Viele Menschen haben zwei Gesichter. Seinen Selbstmord sollte man jedoch nicht als Schuldeingeständnis werten. Er kann sich umgebracht haben, weil er schuldig war oder aber auch weil er unschuldig war und sein Leben zerstört sah. Denn ein Beschuldigter hat es sehr schwer, a) seine Unschuld zu beweisen und b) restlos alle davon zu überzeugen, daß an den Vorwürfen nichts dran war. Irgendwas bleibt immer hängen.
Mißbrauchsvorwürfen (oder anderen Vorwürfen, wir wissen nicht, was genau ihm vorgeworfen wurde) muß nachgegangen werden, keine Frage. Leider akzeptieren die meisten Menschen nicht, daß die Unschuldsvermutung gilt.
Leider wird die Wahrheit wohl nie ans Licht kommen. Wer auch immer John Coughlin angezeigt hat, wird jetzt natürlich nicht sagen, daß sie (er) ihn fälschlich beschuldigt hat. Seine langjährige Trainerin Dalilah Sappenfield schrieb auf Facebook, daß sie von seiner Unschuld überzeugt sei und prangerte die Vorverurteilung in den sozialen Medien an.
Ich denke, daß John Coughlin ein sensibler Mensch war, auch wenn er nach außen sehr selbstbewußt und stark wirkte, allein durch seine Erscheinung. Aber ich weiß noch gut, wie er unter dem Tod seiner Mutter gelitten hat, die 2010 an einer Krankheit starb.
R.I.P.
Tanja
Von: „René Müller“ <reneaglaser@gmx.de>